Erfolgsfaktoren und Use Cases zum Thema Einführung von Fernunterricht in Schulen
Führungsverhalten
Grundsätzlich (und umso mehr in Krisensituationen) ist das Führungsverhalten von hoher Relevanz, das von Klarheit geprägt sein muss und die verschiedenen Zielgruppen im Blick behält. In Krisenzeiten kann sich das Verhältnis zwischen „direktiver Ansagen“ und dienender Haltung als Verantwortlicher verschieben. Um Arbeit, Organisation und Kommunikation auf mehreren Schultern zu verteilen und auch höhere Akzeptanz zu erreichen, hat sich eine Arbeitsgruppe als Task-Force (ggf. aus verschiedenen Bereichen der Schule besetzt) bewährt.
Anregungen zu diesem Erfolgsfaktor finden Sie in den Gesprächen mit Gunnar Horn, Salome Clauß, Daniel Steiner und Dagmar Klass.
Lernplattformen
Neben der Video-Konferenz Funktionalität haben sich Lernplattformen unterschiedlichster Art als zentrales Instrument zur Durchführung von Fernunterricht durchgesetzt. Wichtig ist, sich für eine klare Struktur des/der Systeme zu einigen und dies schlüssig zu kommunizieren. Basisfunktionen sollten am "schwächsten" Nutzer ausgerichtet sein und rechtzeitige Schulungsmaßnahmen, die nicht nur die Technik sondern auch die Methodik des Unterrichts betreffen, sind dringend erforderlich.
Anregungen zu diesem Erfolgsfaktor finden Sie in den Gesprächen mit Gunnar Horn, Siglinde Unger und Dagmar Klass.
Gelingende Kommunikation
Dass die unterschiedlichen Zielgruppen zu jeder Zeit die Informationen haben, die sie brauchen, um sicher zu agieren, ist Kernstück gelingender Kommunikation. Das betrifft in erster Linie das Kollegium, aber auch die Schülerinnen und Schüler bzw. die Eltern. In Abhängigkeit der Ausrichtung der Schule sind hierbei auch Ausbildungsbetriebe betroffen. Formen der (digitalen) Kommunikation zu finden, die ankommen, verstanden werden und Umsetzung ermöglichen, ist die Herausforderung dieses Erfolgsfaktors.
Anregungen zu diesem Erfolgsfaktor finden Sie im Gespräch mit Gunnar Horn, Salome Clauß und Daniel Steiner.
Zuversicht, Gelassenheit und Gottvertrauen
Diese Teilfaktoren sind in christlichen Schulen grundsätzlich zu vermuten. Auch und gerade in Krisenzeiten sind diese besonders wichtig. Hierbei können Andachten und andere geistliche Angebote sowie der Glaube wesentlich sein. Wichtig hierbei ist auch, die persönliche und emotionale Situation der Schülerinnen und Schüler sowie das Engagement und die Gesundheit des Kollegiums im Blick zu haben.
Anregungen zu diesem Erfolgsfaktor finden Sie im Gespräch mit Gunnar Horn, Siglinde Unger und Daniel Steiner.

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Die Lösung sitzt im Lehrerzimmer
Der stellvertretende Schulleiter der Evangelischen Schule am Bodensee „Schloss Gaienhofen“ spricht über die Notwendigkeit intensiver Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen und stellt eine ausgeklügelte Struktur zur Nutzung digitaler Tools vor. Er spricht über den Stellenwert von Andachten an der Schule und ermutigt, das Kollegium einzubinden und „machen zu lassen“.

„Online-Meetings primär zum persönlichen Austausch nutzen“, das sagt die Schulleiterin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) der Torwiesenschule in Stuttgart. Sie berichtet vom erfolgreichen Messenger-Einsatz zum Austausch im Kollegium und bürokratischen Hürden bei der Sofortausstattung. Sehr wichtig ist für sie der engmaschige Austausch mit allen Zielgruppen, um zu erfahren, wer welchen Bedarf hat. Um die gewünschte Klarheit in der Führung zu erreichen empfiehlt sie, (Sach-) Informationen schriftlich weiterzugeben und (Online-) Meetings vor allem zum Austausch zu nutzen.

„Wir gehen einfach mutig den nächsten Schritt, probieren aus und justieren nach“ - Schon vor Jahren, als von einer Pandemie noch keine Rede war, führte die Schulleiterin der Christlichen Schule im Hegau mit ihrem Team die Lernplattform „itslearning“ ein und war damit für den Fernunterricht gut vorbereitet. Im Gespräch erläutert sie Gründe, die für diese Plattform sprechen, nennt Chancen aber auch Grenzen des Fernunterrichts und verrät, welche Rolle Faktoren wie Zuversicht, Gelassenheit und Gottvertrauen in ihrem Schulalltag spielen.

"Rechtzeitige Schulung ist unerlässlich"
meint die Leiterin des Diakonische Instituts in Göppingen. Sie stellt heraus, welcher Stellenwert der rechtzeitigen Schulung von Mitarbeitenden im Einsatz von Lernplattformen zukommt und spricht über die teilweise unterschiedlichen Hardware-Voraussetzungen. Darüber hinaus erzählt sie von veränderten Prozessen und Grenzen des Fernunterrichts sowie der Notwendigkeit, Kommunikation auf unterschiedlichsten Kanälen aufrecht zu erhalten.

„Schülerinnen und Schüler brauchen den Austausch über ihr Befinden.“ Wie wichtig es ist, bei herrschender Unsicherheit, eine Linie vorzugeben, stellt der Schulleiter des Mörike Schulverbunds in Stuttgart im Gespräch heraus. Dabei ist ihm wichtig, dass Führung permanent an Situation und Entwicklungen angepasst werden muss. Das Kollegium, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler müssen in die Kommunikation eingebunden werden – wobei gerade letztere eher zurückhaltend sind im Austausch über ihr persönliches Befinden. Dafür hat er eine interessante Idee zum Austausch entwickelt, die funktioniert.